Verbesserte Überlebenschancen bei Prostatakarzinomen

Bestrahlung mit Antiandrogentherapie beim Rückfall eines operierten Prostatakarzinoms verbessert die Überlebenschancen.

Wenn es nach einer radikalen Operation beim Prostatakarzinom zu einem langsamen Ansteigen des PSA- Wertes kommt, spricht man vom Lokalrezidiv. In solchen Fällen wurden die Patienten bisher mit einer Bestrahlung behandelt.

Forscher des Massachusetts General Hospital haben nun untersucht, ob die Zugabe des Antihormon Bicalutamid 150 mg pro Tag zur Verbesserung der Heilungsraten beiträgt. 760 Patienten wurden in einer doppelt-blinden, Plazebo-kontrollierten Studie entweder mit Strahlen und einem Placebo oder mit Bicalutamid behandelt. Die Beobachtungszeit betrug 13 Jahre.

Nach 12 Jahren waren 76.3 % in der Bicalutamidgruppe, dagegen nur 71.3 % in der Placebogruppe am Leben. Wenn man die Todesursache infolge von Prostatakrebs nur in Betracht zieht, zeigte sich ein Ergebnis von 5.8% in der Bicatulamidgruppe und 13.4 % in der Placebogruppe. Ferner hatten die Patienten unter Bicalutamid weniger Metastasen (14.5 % vs. 23 %).

Schmerzhafte Brustvergrößerung als Nebenwirkung einer Antihormontherapie traten in der Bicalutamidgruppe mit 69.7 % gegen 10.9 % in der Placebogruppe auf. Mit wenigen Bestrahlungen vor der Einnahme von Bicalutamid  ist diese Nebenwirkung allerdings gut zu verhindern, was wir unseren Patienten empfehlen würden.

Quelle: N Engl J Med 2017;376:417-28.

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